Wann „kann“ bzw. beherrscht man eine Fremdsprache wirklich?
Vor allem bei Bewerbungen für Arbeitsstellen werden Sie oft dazu aufgefordert, Ihre Fremdsprachenkenntnisse selbst einzuschätzen. Aber auch, wenn Sie planen einen Sprachkurs zu kaufen, sollten Sie vorher Ihren Status Quo bestimmen. Doch so eine Selbsteinschätzung ist gar nicht so einfach. Wie misst man Sprachkenntnisse?
Misst man Sprachkenntnisse in Jahren? Dann müssten viele von uns schon Englisch-Muttersprachlerin sein, denn immerhin haben wir ca. seit dem 8. Lebensjahr Englischunterricht. Jahre sind also nur ein bedingt gültiges Maß.
Kann man Fremdsprachenkenntnisse in Wörtern messen? Ab wie vielen Wörtern können Sie von sich behaupten, dass Sie diese Fremdsprache „können“, bzw. beherrschen? Das möchte ich hier nicht mutmaßen. Denn: Jeder hat andere Ziele beim Sprachenlernen. Dem einen reicht es dem Taxifahrer vermitteln zu können, wo es hingehen soll. Der andere möchte Gedichte in der Fremdsprache lesen oder gar verfassen. Es versteht sich, dass beide einen unterschiedlich stark ausgeprägten Wortschatz benötigen.
Manchmal reichen auch wenige Vokabeln aus, aber genau dies ist eben immer abhängig von dem individuellen Ziel.
Beispiel: Dr. Seuss kam in seinem Kinderbuch-Klassiker tatsächlich mit nur 50 verschiedenen Worten aus (Englisch):
VIDEO: https://youtu.be/mJxOpspAu0w
So legen Sie den Wortschatz fest
Wir empfehlen Ihnen die Messung Ihrer Sprachkenntnisse anhand des Wortschatzes, den Sie auch tatsächlich beherrschen, also anwenden können.
Zwar hat jede Sprache unterschiedlich viele Wörter, doch wenn wir uns auf die westlichen Sprachen beziehen, dann ist die Einschätzung der persönlichen Fähigkeiten davon nicht betroffen. Grundsätzlich geben die Anbieter von Sprachenlernprogrammen darüber nicht gerne Auskunft und häufig sind die Angaben inkorrekt.
Als positives Beispiel hat Brain-Friendly durch seine jahrelange Erfahrung und unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse aus der Wissenschaft eine allgemein zutreffende Richtwerttabelle veröffentlicht:
300 Wörter (unique words) | Vergleichbar mit der Stufe A1 des GERS (Europäischer Referenzrahmen).Damit können Sie einfachen Konversationen folgen und sich im Alltag verständigen. Das ist für Urlaube im Ausland ein optimaler Anfang. |
600 Wörter (unique words) | Vergleichbar mit der Stufe A2 des GERS.Das ist der Grundwortschatz der meisten Sprachen. Viele Tageszeitungen kommen mit einem Wortschatz von 500-600 unique words aus. Somit verstehen Sie das meiste an Tageskommunikation einer Sprache. Bei der Reifeprüfung in Deutschland/Österreich/Schweiz wird generell ein Wortschatz von 600-800 unique words erwartet. |
1000 Wörter (unique words) | Gleicht der Stufe B2 des GERS. Damit kommen 90% aller Texte aus. Sie verstehen also weit mehr als die alltägliche Konversation. Die restlichen 10% sind Wörter aus der Literatur oder anderer Wortkünste und Fachvokabular aus allen Fachbereichen, die viele Menschen in der eigenen Muttersprache nicht beherrschen. |
Die Spanische Sprache hat laut Polyglotte (mehrsprachiger) Prof. Alexander Arguelles[1] beispielsweise 750 Wörter, welche die tägliche Sprache ausmachen. Davon bilden nur 250 Wörter den Kern der Sprache, ohne den man keine Sätze bilden kann. Der von Brain-Friendly genannte Wortschatz für solide Grundkenntnisse (600 unique words) trifft in diesem Beispiel also gut zu.
Welchen Wortschatz benötige ich?
Ca. 300 Wörter (unique words): Urlaubskonversation
Wie wir in der oben stehenden Tabelle beschrieben haben, können Sie sich mit etwa 300 Wörtern mit einfachen Sätzen und Phrasen verständigen und verstehen einfache Konversation.
Für einen gemeinsamen Italien-Urlaub habe ich und mein Kollege Herwig vor 2,5 Jahren eine Art Lernchallenge gestartet (Berichte dazu findet ihr auch auf diesem Blog). In wenigen Wochen wollten wir so weit kommen als möglich, aber mindestens die 300 Wörter erreichen. Das zu schaffen war in dieser Zeit gar kein Problem. Bei den Urlaubsvorbereitungen kamen uns die Italienischkenntnisse dann zum ersten Mal zugute. Wir wollten ein Hotel im Internet buchen. Leider hatten wir uns aber zu lange Zeit gelassen und am nächsten Tag stieg der Preis. Herwigs Idee, einfach mal beim Hotel direkt anzurufen war einfach genial. Ich rief an und versuchte mit meinen Italienischkenntnissen zu punkten – eine höfliche Begrüßung auf Italienisch, mein Anliegen auf Italienisch (das ich mir natürlich im Vorhinein zurechtgelegt hatte), und einige „va bene“ später hatte ich die Sympathie ganz auf meiner Seite. Am Ende des Gesprächs hat mir das Hotel einen besseren Preis angeboten, als wir vor ein paar Tagen im Internet gesehen hatten.
Auch während dem Urlaub kamen uns unsere Basiskenntnisse zugute: Schnell mal nach dem Weg fragen, einen guten Platz im Restaurant ergattern, mit den VerkäuferInnen in den Geschäften verhandeln, usw. Mit 300 Wörtern kann man schon viel sagen und verstehen. Und die eine oder andere unterstützende Gestik macht Sie nur sympathisch. Davon waren wir selbst überrascht.
Ca. 600 Wörter (unique words): Zeitung lesen, Smalltalk führen
Wenn eine Tageszeitung mit ca. 500 Wörtern auskommt, dann verstehen Sie im Alltag so gut wie alles. Sie können sich im Alltag problemlos verständigen, Tageszeitungen lesen, Fernsehserien verfolgen, Radio hören…
Matilda trifft am Arbeitsplatz die neue Kollegin aus Übersee. Liftfahren über 20 Stockwerke mit einem Arbeitskollegen, ohne Konversation… hm… schweigend kann das zu einer endlos peinlichen Situation werden. Dank ihrer Spanischkenntnisse ist Smalltalk zum Glück kein Problem. Sie spricht ganz locker über ihre Erfahrungen im neuen Land, in der neuen Position und was sie so nach der Arbeit am liebsten macht. Mit Grundkenntnissen in Spanisch tut sich Matilda bei diesem Gespräch leicht. Heute sind die beiden gute Freundinnen. Manchmal muss man sich eben einfach trauen und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen – oft zahlt es sich aus und man „gewinnt“. Auch wenn Muttersprachler die Sätze vielleicht anders formulieren würden – verstanden wird man allemal.
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Ca. 800 Wörter (unique words): Verhandlungssicher – Karrieresicher.
Mit diesem Wortschatz können Sie mehr als die Basis einer Sprache.
Martin hat vor einem Jahr seine Matura/sein Abitur abgeschlossen. Französisch war ein Fach, in dem er angetreten ist. Bei der Matura/dem Abitur verlangt Österreich einen Wortschatz von 600-800 Wörtern, in Deutschland und der Schweiz wird dies nicht ziffernmäßig genannt, aber entspricht den österreichischen Erwartungen. Grundkenntnisse hat Martin also schon.
Martin musste überraschend einen Kollegen als Qualitätsmanager in Nizza vertreten. Schon in vier Wochen! Martin nutze die verbleibende Zeit und verbesserte sein Französisch um mehr als 200 „unique words“. An seinem 1. Arbeitstag in Frankreich war es Martin mühelos möglich, seinen Job problemlos auszuüben und er erntete von den neuen KollegInnen große Bewunderung über seine Französischkenntnisse. Mittlerweile ist Martin zum Teamleiter befördert worden und das nach nur 5 Monaten!
Ca. 1000 Wörter (unique words): Fließend – all in.
Mit einem Wortschatz von 1000 Wörtern verstehen Sie 90% aller Texte.
Klaus ist Selbstständig und handelt mit technischen Geräten. Immer wieder muss er sowohl im Einkauf als auch im Verkauf auf Englisch verhandeln. Sein Schulenglisch war… naja… wie Schulenglisch eben so ist. Grundsätzlich kann man sich verständigen, doch professionell klingt man dabei selten.
„Sprechen kann ich es gar nicht gut“, sagte Klaus noch vor 6 Monaten. Doch heute sieht die Sache schon anders aus: Mit nahezu perfekter Aussprache glauben seine Kunden sogar oft, dass er ein Englisch-Muttersprachler ist. Wie hat er das geschafft?
Er hat sich für eine Sprachlernmethode entschieden, bei dem das Lernen einer neuen Sprache bzw. das Auffrischen von Sprachkenntnissen so funktioniert, wie damals das Erlernen der Muttersprache. Es war ihm wichtig, keine Zeit für das Vokabelnpauken zu vergeuden, denn das hat ihm schon damals in der Schule nicht weitergebracht.
Mit den Brain-Friendly Sprachkursen für Englisch konnte er innerhalb eines halben Jahres seine Englischkenntnisse perfektionieren. Und das mit einem Zeitaufwand von täglich 2 x 10 Minuten. Schnell merkte Klaus, dass es nicht auf die Grammatik ankam, sondern auf die Fähigkeit sich problemlos und fehlerfrei zu verständigen. Das gelang ihm nach und nach, ohne dass er es merkte.
Bewusst wahrgenommen hat er seine enormen Fortschritte bei einem Einkaufsgespräch in den USA. Seine Verhandlungspartner lobten ihn in den Himmel. Und tatsächlich wurde ihm klar, dass er sich beim Englisch sprechen leicht tut. Er muss kaum noch nachdenken, wie er das was er denkt am besten ausdrückt – er spricht intuitiv richtig.
Seine neuen Sprachfähigkeiten hatten natürlich auch Auswirkungen auf seinen geschäftlichen Erfolg: sein Export-Anteil stieg um 25%.
Heute lernt Klaus die nächste Sprache – denn schon im kommenden Jahr möchte er auch nach Südamerika exportieren.
Wie hat Klaus das geschafft?
Mit Brain-Friendly Sprachkursen konnte er innerhalb eines halben Jahres, bei nur 2 zehnminütigen Übungen täglich, sein Englisch perfektionieren. Probieren Sie die Methode selbst aus: Zu Brain-Friendly. Schnell werden Sie merken, dass diese Art des Lernens intuitiv und richtig ist.
[1] Prof. Alexander Argüelles/.
Professor Arguelles spricht 50 Sprachen. Auf die Frage, was sein Geheimnis hinter dem Sprachenlernen ist, antwortete er:
„The truth is, it’s down to endless hours of concentration – reading, studying and practising grammar, as well as my own technique called „shadowing“, which involves walking briskly outdoors while listening to a recorded language and repeating it out loud.” (Quelle: The Guardian Online)