„Man darf dem Kind nicht zeigen, wie man malt. Sie müssen es selbst herausfinden.“
Kinder können sich eine Fremdsprache sehr leicht aneignen, sofern sie in eine Umwelt abtauchen können, die das Erlernen einer Fremdsprache unterstützt. Jede neue Entdeckung, jede neue Erkenntnis und jede neue Fähigkeit löst dabei im Gehirn des Kindes einen Sturm der Begeisterung aus. Diese Begeisterung über sich selbst und über all das, was es noch zu entdecken gibt, ist der wichtigste Treibstoff für die weitere Entwicklung des Gehirns. Deshalb lernt jedes Kind all das besonders gut, was Begeisterung in ihm/ihr auslöst. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder, sollten einerseits beobachten und unsere Spiegelneuronen für uns arbeiten lassen, und andererseits selbst machen, ausprobieren und experimentieren. Wir können und wollen es alleine meistern. Schaffen wir es mal nicht, trägt auch das zum Lernprozess bei, denn aus Fehlern haben wir die Chance zu lernen. Dieser Weg kann zwar etwas länger dauern, dafür ist das Erfolgsgefühl erfüllender und das Lernen nachhaltiger.
> Unser Tipp: Machen Sie vieles möglich (ohne Druck aufzubauen). Bieten Sie Ihrem Kind Lernmaterialien, Brain-Friendly Videos, Bücher, Lernspiele, Hörspiele etc. an. Zeigen Sie, dass Sie ihr Kind jederzeit unterstützen. Kinder lernen am besten dann, wenn sie sich selbst dafür entscheiden (dürfen).
Lernen macht Spaß
Für Kinder gilt noch mehr als für Erwachsene: Lernen muss Spaß machen. Denn Lernen ist grundsätzlich mit Emotionen verbunden. Das erste „Mama“ lockt in der Regel einen Begeisterungssturm bei frischgebackenen Eltern hervor. Damit wird das Wort positiv verstärkt und das Kleinkind merkt sich schnell, dass es etwas Richtiges gesagt hat. So prägen sich mit der Zeit immer mehr Wörter und Sätze sowie zugehörige Emotionen – positive wie negative – in das neuronale Netz des Sprachenzentrums ein.
Werden Erlebnisse mit positiven Erinnerungen verbunden, merken wir sie uns leichter. Sehen wir hingegen keinen Sinn in einer Sache, protestiert unser Gehirn. Ein „Nein“ ist Gift für Lernvorgänge, weil sie die Freude des Spiels unterdrücken. Die physische Reaktion darauf ist die Ausschüttung von Kortisol. Es wirkt wie ein Hemmstoff, mit dem echtes Lernen nicht möglich ist. Lediglich eine Art von Konditionierung wird dadurch erzeugt – wie bei der Dressur von Tieren. Möchten Sie so behandelt werden? Sicher nicht. Doch es geht noch weiter: Das Gelernte wird außerdem an unterschiedlichen Stellen im Gehirn gespeichert. Bei positiver Grundstimmung landet die Information im Hippocampus – optimal für komplexes, kreatives und nachhaltiges Lernen.
> Unser Tipp: Zeigen Sie sich interessiert an den Fortschritten, Erzählungen und Erfolgen, die Ihr Kind im Zuge des Fremdsprachenerwerbs macht. Auch sinnvolle Belohnungen verstärken die Motivation und die Freude am Lernen. Jedes Kind braucht seine individuelle Zeit dafür. Jeder noch so kleine Fortschritt sollte gewürdigt werden, um es anzuspornen und das Selbstbewusstsein aufzubauen.
Kontinuität braucht auch Unterstützung
Wichtig ist, dass die Kinder kontinuierlich dranbleiben. Alles, was wir (auch Erwachsene) zum ersten Mal hören, vergessen wir nach einer Stunde bereits um mehr als die Hälfte. Aus diesem Grund müssen wir alles Neue mindestens 3 Mal hören, damit es eine Chance hat, bewusst verarbeitet zu werden. Selbst nach 3 Wiederholungen ist es jedoch noch lange nicht „reif“ für das Langzeitgedächtnis. Nur das, was wir immer wieder erleben/hören/entdecken und was wiederkehrend gebraucht wird, bleibt nachhaltig im Gehirn gespeichert. Je öfter wir etwas hören – oder besser selbst anwenden – desto einfacher können wir die Fähigkeit abrufen.
> Unser Tipp: Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind eine Sprache lernt, die Sie selbst nicht als Erstsprache weitergeben können, müssen die Angebote an Ihr Kind Kontinuität haben, damit sich das Erlernte festigen kann.
Motivation entsteht durch Freude, Neugierde und positive Erlebnisse. Und alles, was man selbst entdeckt und entscheidet, ist für Kinder interessanter, als vorgegebene Spiele oder Regeln.
Leben Sie die Freude an der Sprache vor, indem Sie sich interessiert zeigen, wenn das Kind vom Kurs erzählt oder sein Können vorführt. Jedoch sollten Sie nie in die Rolle des Abprüfens verfallen. Wenn Sie Druck aufbauen, machen Kinder schnell die innere Tür zu oder – noch schlimmer – sie verlieren den Spaß am Englischlernen.
Englisch nicht als Muttersprache
Eine Frage, die Eltern unter den Nägeln brennt ist: „Kann ich / soll ich mit meinem Kind Englisch sprechen, wenn es nicht meine Muttersprache ist?“
Wenn das sprachliche Niveau nicht absolut exzellent (Muttersprache) ist, dann auf keinen Fall! Und selbst bei ausgezeichneten Kenntnissen der Fremdsprache auf Muttersprachenniveau, sollten Sie sich eine bilinguale Erziehung wohl überlegen. Denn es kommt nicht nur auf die sprachliche Perfektion an. Auch die emotionale Welt, die wir beim Sprechen mitschwingen lassen, ist von Bedeutung. Für unser Kind entsteht eine untrennbare Verbindung zwischen diesen Gefühlen, die wir vermitteln und der Sprache, in der wir es tun. Ist Englisch nicht die eigene Muttersprache, werden viele dieser tief verwurzelten Gefühle nicht in der gleichen Intensität an das Kind weitergeben, selbst wenn das sprachliche Niveau exzellent ist.
Es gibt zwei wesentliche Tätigkeiten, die Sie zu einer hohen Sprech-Qualität bringen. Sehr gut sprechen zu können setzt voraus, dass Sie ein bestimmtes Maß an Unique Words, die Sie verstehen, aufgebaut haben. Wenn Sie als Elternteil schon Vorkenntnisse haben und das z.B. aus Schule oder Beruf herrührt, sind Sie vielleicht nicht sicher, ob es Ihrem Kind dient, mit Ihnen in Englisch zu sprechen.
In diesem Fall können Sie dafür sorgen, dass Sie permanent eine hohe Qualität an „Sprachkonserven“ (z.B. mp3 aus den Brain-Friendly Kursen) oder (Kinder-)Hörbücher Tag und Nacht leise im Hintergrund abspielen. So wird nicht nur das eigene Gehirn, sondern auch das Ihres Kindes, Synapsen aufbauen, die für das Sprech-Werkzeug dienlich sind und die Qualität Ihrer beiden Aussprachen erheblich steigern.
Ein weiterer Tipp ist die Übung Chorsprechen. Wo nehmen Sie nun einen Chor her? Ganz einfach, nutzen Sie den Brain-Friendly Kurs, starten Sie diesen und stellen Sie die Abspielgeschwindigkeit auf langsam. Die Lautstärke wählen Sie so, dass Sie in der Lage sind, das Ganze zu übertönen. Und dann sprechen Sie und Ihr Kind einfach mit. Später können Sie die Geschwindigkeit erhöhen und auch den Originalton leiser stellen. Ihre Aussprache wird von Ihrem Unterbewusstsein automatisch an die des Native Speakers des Kurses angeglichen.
Wie die Großen die Kleinen unterstützen
Zusätzlich zum Brain-Friendly Kindersprachkurs regen einfache Spiele, Lieder und Reime in der neuen Sprache das Kind zum Mitmachen an. Außerdem lernen Kinder besonders gut von älteren Kindern. Durch den Umgang mit den Großen wird ihnen das soziale Rüstzeug vermittelt. Das kommt beiden Seiten zugute. Ältere Kinder, die mit jüngeren spielen, bauen unbewusst „Entwicklungsbrücken“. Dies ermöglicht ihnen kreativer zu werden. Simple spiele, die sie eigentlich nicht interessieren, gestalten sie auf einmal fantasievoller. Die Großen spornen die die Jüngeren an und gehen dabei körperlich, emotional und mental oftmals über ihre bisherigen Grenzen.
> Unser Tipp: Bieten Sie Ihrem Kind auch ergänzende Medien und Materialien in der Fremdsprache an. Das können Kinderbücher, Hörspiele, Liederbücher, Musik oder ein Kinder-Englisch-Treff sein. Doch Achtung: Beim Fremdsprachenunterricht mit Kleinkindern und Kindern muss der Spaß und die Freude an erster Stelle stehen und nicht die Menge an erlerntem Neuen. Das wird sich später lohnen, weil das Kind eine positive Einstellung zu Fremdsprachen entwickeln wird. Zusätzlich unterstützt ein „Lern-Freund“ die Motivation Ihres Kindes.