Nicht nur Lernmethode und Lernmaterialien sind beim Aneignen von Wissen wichtig, liebe LeserInnen, sondern auch das Umfeld, in dem das Lernen stattfindet. Es ist von großer Bedeutung, sich wohl zu fühlen.
Was zählt zum Umfeld des Lernenden?
Ich zähle zum Lernumfeld die Personen, die dem Lernenden nahe stehen, wie Eltern, Geschwister, Kinder und Freunde. Aber auch die materielle und räumliche Umgebung spielt eine Rolle.
Manche Lernenden sitzen beim Lernen gerne am Schreibtisch im Schlafzimmer, manche am Esstisch mit Freunden, manche gehen beim Lernen aber auch gerne im Garten auf und ab oder liegen sogar am Bett.
Manche brauchen Ruhe und schließen sich alleine im Lernzimmer ein. Manche hingegen treffen sich gerne mit Freunden, um gemeinsam zu lernen.
Viele Lernende bevorzugen das Lernen am Morgen, aber es gibt auch Menschen, die am besten nachts lernen, wenn sie nichts mehr ablenken kann.
Auch das Zuhause und Rituale in der Familie oder Partnerschaft beeinflussen das Lernumfeld. Viele Kinder sind es gewöhnt, mit Eltern und Geschwistern beim Esstisch über Wissenschaft und das Leben zu plaudern. Dialoge werden oft unterschätzt, sind aber genauso wichtig wie das Lesen. Hingegen gibt es auch Familien, bei denen während dem Essen der Fernseher läuft und Schweigen herrscht.
Oft werden Kinder von Ihren Eltern bei Hausaufgaben und Aufgaben im alltäglichen Leben unterstützt, doch manchmal sind Lernende auf sich alleine gestellt und müssen Lösungen alleine finden.
Sie sehen also, dass es viele unterschiedliche Lernumfelder gibt. Trotzdem macht es aber Sinn, Ratschläge zur Verbesserung dieser individuellen Lernumgebungen zu geben, denn ein Lernumfeld muss effizient sein und Raum für Kreativität und Flexibilität bieten. Störfaktoren sollten so gut es geht ausgeblendet werden.
Wie das funktioniert? Ich habe für Sie eine Checkliste für Ihr Lernumfeld zusammengestellt:
- Lern- und Arbeitsplatz: Machen Sie aus dem Chaos-Tisch einen aufgeräumten und großzügigen Lernplatz mit Block, Stifte, Marker, Post-its, Erfrischungsgetränk, etwas Süßem für Motivationsflauen und alles, was man sonst so braucht.
- Häusliche Lernumgebung: Mit den Eltern oder dem Partner die häusliche Lernumgebung verbessern und gemeinsam Störquellen beseitigen.
- Schlaue Wünsche: Wünschen Sie sich zum Geburtstag oder zu einem anderen Anlass Lernmaterial, wie zum Beispiel ein Lexikon, Wörterbuch, Roman in einer Fremdsprache etc.
- Lese- oder Lern-Zirkel: Einen Lese- oder Lern-Zirkel gründen, ist ein sozialer Weg, aus der Rolle des isolierten Lerners herauszufinden. Organisieren oder finden Sie eine kleine Gruppe mit dem Ziel, gemeinsam und effektiv zu lernen, sich sprachlich auszutauschen über das, was man im Unterricht nicht verstanden hat; gemeinsam das zu begreifen versuchen, was als Text auf dem Tisch liegt; gemeinsam zu lesen, sich gegenseitig beim Lernen zu unterstützen.
- Lernabkommen: Ein Abkommen mit den Eltern oder mit dem Partner oder Freund könnte zum Beispiel vorsehen, einmal in der Woche einen englischen Film anzusehen (Tipp: MOVIE© Kurse von brain-friendly zum Sprachenlernen), oder täglich 10 Minuten vorlesen zu lassen, während des Abendessens Spanisch zu sprechen, einmal im Monat in ein Chinesisches Restaurant essen zu gehen und auf Chinesisch zu bestellen, oder was Sie sonst als Lernhilfe gebrauchen könnten. Diese Abkommen können durchaus Spaß machen und Ihr(e) Leben erheblich bereichern – nicht nur, was das Lernen angeht.
- Konversation: Um eine Fremdsprache zu erlernen, sollte man in der neuen Sprache viel sprechen (erst nach vorherigem aktiven und passiven Hören, natürlich!). Überzeugen Sie doch Ihre Eltern, Kinder oder Ihren Partner regelmäßig mit Ihnen englische Konversation zu machen, sofern Sie diese Fremdsprache beherrschen! Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird es Ihnen Spaß machen und Sie motivieren, weiterzulernen. Einen Tag in der Woche könnten Sie zu Hause beispielsweise ausschließlich Englisch sprechen.
Gestalten Sie Ihr Lernumfeld bewusst! Sie werden schnell die Vorzüge erkennen.
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