Nutzen Sie die Mechanismen Ihres Gehirns!
Unser Gehirn verfügt über sogenannte Neuromechanismen. Übertragen erklärt, sind es die Betriebssystemprogramme des Menschen. Meist nehmen wir es gar nicht wahr, wenn so ein Programm arbeitet, aber wir profitieren sehr stark davon. Das Wissen darüber wird im klassischen Unterricht leider kaum angewandt.
Vera F. Birkenbihl nannte es gehirn-gerechtes Lernen und Lehren. Grundsätzlich lernt unser Gehirn sehr gerne, ist an allem interessiert und möchte erfahren und entdecken. Das können Sie sehr schön bei Kindern beobachten, denn sie entdecken die Welt aus ihrer Sicht und das ist sehr schön zu sehen. Häufig geht diese Lust mit dem Schulsystem verloren.
Denken Sie nun an die klassische Methode eine Sprache zu lernen: Vokabeln pauken, Regeln lernen… Ist das spannend? Macht das Lust auf Entdeckungen oder Erfahrungen? Ist es gehirn-gerecht, isolierte Wörter zu lernen, ohne Zusammenhang zu pauken?
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Wussten Sie, dass 97% der Menschen Probleme beim herkömmlichen Lernen von Fremdsprachen (=Vokabeln pauken und Regeln lernen) haben? |
Besonders am Anfang des Lernprozesses muss das Lernen incidental (= automatisch, zufällig) geschehen. Dadurch werden fundamentale Nervenbahnen angelegt und der Wunsch nach MEHR entsteht. Ab dann kann intentionales (=vorgesetzt, bewusst) Lernen und Lehren (z.B. zusätzliche Grammatikregeln erklären) stattfinden.
Unterbewusstes Lernen muss im Vordergrund stehen!
Unser Gehirn ist ein Wunderwerk, denn es erledigt 90% von dem, was wir tun, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen (nach dem Eisberg-Modell von Freud).
Ein Beispiel: Wann verwendet man im Deutschen die Zeitform „Futur 2“? Können Sie die Grammatik Ihrer Muttersprache erklären? Wenn ja, sind Sie vermutlich LehrerIn und müssen das wissen, weil es der Lehrplan so verlangt. Im Alltag ist das Wissen um Grammatikregeln allerdings nicht gefragt.
Warum können wir die richtige Zeitform anwenden, ohne die Regeln dahinter zu kennen? Das kommt daher, dass Sie Ihre Muttersprache unbewusst gelernt haben. Durch monatelanges Zuhören und anschließendes Nachahmen sprechen Sie Ihre Muttersprache heute, ohne dabei über komplizierte Regeln nachdenken zu müssen.
HÖREN ist essentiell
Sprechen ist untrennbar verbunden mit dem Hören. Durch das „Zuhören wie andere Menschen sprechen“, erfahren Sie, wie Wörter klingen und wie Sätze konstruiert sind.
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Wussten Sie, dass Babys mit Hörproblemen mit etwa 6 Monaten aufhören zu brabbeln[1]? |
Wie Sie eine Sprache gehirn-gerecht OHNE Sprachkurs erlernen, lesen Sie hier.
Wer mehr über die gehirn-gerechten Sprachkurse nach der Birkenbihl-Methode erfahren möchte, bitte hier klicken: Zu Brain-Friendly
[1] Wie Kinder sprechen lernen: kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen (2008). Wolfgang Butzkamm, Jürgen Butzkamm