21/02/2014

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Quälen Sie Ihre Kinder? Stoppen Sie den Unsinn „Vokabeln pauken“!

Von Katharina Rucker

21/02/2014


ACHTUNG: Mit den Tipps und Erfahrungen in diesem Artikel werden Ihre Kinder sensationell erfolgreich sein und Sie werden teures Nachhilfegeld sparen!

Die Methode des herkömmlichen Schulunterrichts quält Ihre Kinder!

Stellen Sie sich vor, Sie haben im Gehirn zwei Schubladen. In der einen pauken Sie Vokabeln, wie z. B. „Tisch – table“. In der anderen speichern Sie die mühsam erlernten Grammatikregeln.

Jetzt möchten Sie einen englischen Satz formulieren. Was passiert? Sie suchen sich die passenden Vokabeln in der Vokabel-Ecke und gleichzeitig greifen Sie in die Grammatik-Schublade und versuchen, die Wörter in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dabei denken Sie immer in der Muttersprache. Das heißt: Permanentes Übersetzen ist gefragt. Klingt das einfach? Es wäre doch viel angenehmer, erst gar nicht übersetzen zu müssen, sondern ohne nachzudenken die fremde Sprache einfach anzuwenden. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Schulunterricht konzentriert sich in der Regel zu sehr auf Strategie und Form einer Sprache, zum Beispiel in Form von Grammatikregeln oder Vokabellisten, die es zu pauken gilt. Diese Methode ist über 500 Jahre alt – man hat sie von früherer Zeit beibehalten, als man Sprachen nur schriftlich festhalten konnte. Doch heutzutage haben wir sehr vielfältige Möglichkeiten – warum nutzen wir diese nicht?

Das Ziel eines Lernenden ist es, eine Fremdsprache zu verstehen und auch zu sprechen. Dieses Ziel zu erreichen ist ganz einfach: Stellen Sie die Lernmethode/Lehrmethode um!

Tipp 1: Unterbewusstes Lernen muss im Vordergrund stehen!

Um eine Sprache nachhaltig zu lernen, sollten 95 % des Lernens im Unterbewusstsein stattfinden. Leider basiert der Schulunterricht meist nicht auf dieser Sichtweise. Dort wird verlangt, aktiv zu pauken bis die Köpfe rauchen – für unbewusstes Lernen bleibt keine Zeit. Vieles wird vernachlässigt und die SchülerInnen sollen das Versäumte dann zu Hause ganz alleine lernen.

Ein Beispiel: Wann verwendet man im Deutschen die Zeitform „Futur 2“? Können Sie die Grammatik Ihrer Muttersprache erklären? Wenn ja, sind Sie vermutlich LehrerIn und müssen das wissen, weil es der Lehrplan so verlangt. Im Alltag ist das Wissen um Grammatikregeln allerdings nicht gefragt.

Warum können wir die richtige Zeitform anwenden, ohne die Regeln dahinter zu wissen? Das kommt daher, dass Sie Ihre Muttersprache unbewusst gelernt haben. Durch monatelanges Zuhören und anschließendes Nachahmen sprechen Sie Ihre Muttersprache heute, ohne dabei über komplizierte Regeln nachdenken zu müssen.

Im Unterricht muss unbedingt das PASSIVE LERNEN an Bedeutung gewinnen! Englischen MuttersprachlerInnen zuzuhören ist der einfachste Weg passiven Lernens. Wichtig ist jedoch, dass der nebenbei gehörte Text schon verstanden werden muss! Details zur Methode des passiven Lernens erfahren Sie hier: Die Birkenbihl-Methode.

Tipp 2: Zuerst die Fähigkeit erlangen!

Kleinkinder, welche sich Schritt für Schritt die Muttersprache aneignen, pauken auch keine Vokabeln; die Sprache kommt von ganz alleine. Sprache muss wie eine Fähigkeit erlangt werden. Das Wissen dahinter, also Form und Strategie, sollte man erst dann lernen, wenn man ein gutes Grundwissen aufgebaut hat. Das heißt, Kritik von LehrerInnen ist erst dann sinnvoll, wenn diese auch verstanden wird. Die SchülerInnen müssen also im fortgeschrittenen Lernprozess sein, um die LehrerInnen zu verstehen. Wenn Kritik zu früh geäußert wird, kann diese nur persönlich verstanden werden und schädigt den Betroffenen langfristig – das ist Quälerei! 

Für alle Beteiligten heißt das also: Wenn SchülerInnen die Sprache selbst erleben und erforschen, lernen sie um ein Vielfaches schneller – ohne Stress und mit Spaß!

Das lästige Vokabelpauken kann durch ganz einfache De-Kodier-Übungen ersetzt werden: Übersetzen Sie einen englischen Satz Wort für Wort in die Muttersprache – dadurch erlernen Sie die Bedeutung der Wörter und die Grammatik der fremden Sprache. Detailinfos gibt’s hier: De-Kodierung nach Vera F. Birkenbihl.

Tipp 3: Wiederholen, wiederholen, wiederholen …

Wenn wir Dinge immer wieder wiederholen – ob aktiv oder passiv – haben wir immer schnelleren Zugriff auf das Wissen, das im Unterbewusstsein gespeichert ist.

Spielen Sie gerne das Spiel „Stadt, Land, Fluss“? Wenn ja, dann wissen Sie, dass es mit jedem Mal leichter fällt, die Liste zu füllen.

Im Schulunterricht bleibt meist keine Zeit zum Wiederholen, weil ja ein festgelegter Lehrstoff „durchgezogen“ werden muss. Was dabei in den Köpfen der SchülerInnen hängen bleibt, ist oft unwichtig. Schade, denn ist es nicht besser einiges sehr gut zu wissen, als viel oberflächlich zu kennen?

Dieses Problem können SchülerInnen einfach umgehen, indem sie zu Hause täglich 10 Minuten den Lernstoff des Tages wiederholen und nach einer Pause nochmals für 10 Minuten den Lernstoff der Woche wiederholen. Wichtig dabei ist es, die 10-Minuten-Einheiten unbedingt einzuhalten! So hat man vom Wiederholen am meisten. Erfahren Sie mehr zu dieser Intervalltechnik hier: 10-Minuten Lernmethode.

Tipp 4: Mehr sprechen

Ein weiteres Problem im Sprachenunterricht ist, dass in der Schule zu wenig Fokus auf das Sprechen der Sprache gelegt wird. Sprechen kann man nur, wenn man im Vorhinein viel zugehört hat. Nach diesem „Passiv HÖREN“ sollte der Unterricht auf Sprach-Übungen abzielen.

Übungsbeispiel: Mit der Aktivität Chor-Sprechen festigen und verbessern Sie Ihre Fähigkeiten. Vor allem die Aussprache wird dadurch optimiert.

Chor-Sprechen: Starten Sie die Audio-Datei des Textes, den Sie üben möchten, und sprechen Sie mit dem „laufenden“ Text mit. Sie sprechen also „im Chor“ mit den Sprechern auf dem Tonträger. Mehr zu dieser Technik finden Sie in unserem Blogartikel „Lerntipp 1: Chor-Sprechen und Echo-Sprechen

Möchten Sie mehr zu dem Thema „Sprachen lernen im Schulunterricht“ erfahren?

Dann kontaktieren Sie Emil Brunner, Geschäftsführer von brain-friendly.

Katharina Rucker

Über die Autorin / den Autor

Katharina Rucker ist Content Managerin und Bloggerin und beschäftigt sich seit 2011 intensiv mit der Birkenbihl-Methode sowie den Kreativtechniken und Denktools von Vera F. Birkenbihl. Ihre Begeisterung für Bildung und Sprachen wurde wohl durch das Lehrer-Elternhaus geprägt und später durch ein internationales Studium und Auslandsaufenthalte verstärkt. Die Birkenbihl-Methode begeisterte sie sofort – auf eine lockere Art und Weise Sprachenlernen, ganz anders, als im Unterricht. Diese Methode sollte jeder kennen.

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