12/07/2019

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10 Sekunden lächeln – wie Sie Ihr Lernverhalten positiv beeinflussen

Von Katharina

12/07/2019


Uns wurde oft gesagt, dass man für das Sprachenlernen ein Talent benötigt. Entweder hat man das Sprachen-Talent, oder eben nicht. Doch diese Anschauung ist lange überholt.

Uns wird gesagt: „Du kannst das nicht“, „Mach lieber etwas anderes“, „Das Abi schaffst du nicht“. Irgendwann glauben wir es selbst und trauen uns nichts mehr zu. Die meisten Menschen scheitern deshalb, weil sie es gar nicht erst versuchen. Sie glauben nicht daran.

Ist Ihnen bewusst, wie viel Ihnen entgeht, weil Sie sich nicht trauen? „Das kann ich nicht so gut“, „Das ist nichts für mich“, „Das kann ein anderer bestimmt besser“. Lernen fängt damit an, sich zuzutrauen, etwas zu schaffen. So stellt sich das Gehirn auf das Bevorstehende richtig ein.

Überwinden Sie den inneren Schweinehund und glauben Sie an sich. Schreiben Sie’s nicht ab, nur weil es bisher nicht geklappt hat, denn vielleicht hat einfach die richtige Strategie gefehlt.


Mit Herz (und ein wenig Verstand)

Emotionen werden in unserer Gesellschaft unterbewertet. Dabei beeinflussen sie unser Leben enorm. Sie entscheiden darüber, welche Lebensmomente wir für immer in Erinnerung behalten und was nebensächlich ist. Auch beim Lernen müssen deshalb positive und aktivierende Emotionen im Vordergrund stehen.

Kognitive Prozesse im Gehirn beeinflussen das Lernen – das weiß man schon lange. Dass neben diesen jedoch auch emotionale Faktoren den Lernprozess beeinflussen, konnte in einer Vielzahl von empirischen Arbeiten bekräftigt werden. So wurde beispielsweise in einer Studie von Craig, Graesser, Sullins und Gholson[1] (2004) der Wissenszuwachs beim Lernen komplexer Lerninhalte zu 27 % vom emotionalen Erleben während des Lernens vorhergesagt. Die Forscher untersuchten den Einfluss verschiedener Emotionen auf den Lernerfolg: Langeweile und Verwirrung reduzieren die Motivation und veranlassen uns dazu, aufzugeben. Flow (Schaffens- oder Tätigkeitsrausch, „alles läuft gerade sehr gut“) wirkt sich laut Studie eher positiv auf den Lernerfolg aus.

Während Ärger oder Scham beim Lernen eher dazu führen, dass man häufiger aufschiebt, kann Angst sogar motivationssteigernd sein. Denn man investiert oftmals dann besonders viel, wenn man Sorge hat, bei einer Prüfung durchzufallen. Ab einer hohen Stärke von Angstgefühlen, hat sie jedoch einen negativen Einfluss; man gibt oft auf oder tritt erst gar nicht an.

Auf der anderen Seite sind positive Emotionen nicht immer förderlich. So wirken sich Entspannung oder Erleichterung oftmals negativ auf den Lernprozess aus, da man glaubt, ohnehin alles locker zu schaffen. Aktivierende, positive Gefühle, wie Spaß oder Neugier, erhöhen jedoch die Kreativität und Problemlösefähigkeit und motivieren, dranzubleiben.

Wie lernt man also am besten? Komplexe Inhalte müssen nicht auf Anhieb lösbar sein, sollten aber lösbar sein. Schädigende Emotionen sollten weitgehend verhindert, motivierende Emotionen bekräftigt werden. Bedrohung, Bestrafung und Hektik sind schlechte Motivationsträger. Die beste Motivation ist die Aussicht, den Zustand des Glücks zu erreichen. Dieser kann wiederum durch Belohnung oder das eigenständige Lösen eines Problems geschaffen werden.

Beginnen Sie mit diesen zwei Schritten:

1. Ein erster wichtiger Schritt ist die Umformulierung lernhinderlicher Gedanken: „Mit der richtigen Strategie gelingt es mir“, „Das kann ich schaffen“, „Ich bin auf die Prüfung gut vorbereitet, deshalb steht dem erfolgreichen Bestehen nichts im Wege“.

2. Finden Sie eine Lernstrategie, die zu Ihnen passt, die gehirn-gerecht ist und Spaß macht.


Warum ist lachen wichtig für’s Gehirn?

Weil lachen Stresshormone verdrängt. Vor allem, wenn es ums Lernen geht, ist Stress oft hinderlich. Deshalb ist es wichtig, Stress abzubauen. Lachen ist eine einfache und effektive Art, den Stress zu vertreiben.

Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht? Vielleicht sollten wir uns hin und wieder ein Beispiel an Kindern nehmen. Diese lachen nämlich bis zu 400-mal am Tag, wir Erwachsene hingegen nur 15-mal.

Lächle einfach mal!

Eine Möglichkeit positive Gefühle zu erzeugen ist, einfach zu lächeln – auch wenn Sie sich dabei blöd vorkommen, denn ein Lächeln hat weitaus mehr Einfluss auf Sie als Sie denken. Auch erzwungenes Lächeln hilft. Allein durch den positiven Gesichtsausdruck schüttet Ihr Körper Glückshormone aus und Ihre Laune wird sich bessern.

Das bestätigt auch Vera F. Birkenbihl (1946–2011), Management- und Motivationstrainerin: Sind Sie verärgert und jemand könnte Sie zum Lachen bringen, können Sie den Ärger in nur 10 Sekunden „weglachen“.

„Freudenshormone fressen Kampfhormone auf.“

Vera F. Birkenbihl

Wenn Sie jedoch niemanden haben, der Sie zum Lachen bringt, können Sie Ihr Gehirn auch austricksen, indem Sie „fake lächeln“ (also so tun, als würden Sie lachen). Gehen die Mundwinkel nach oben, drückt der Muskel auf einen Nerv und vermittelt dem Gehirn „Freude“. Laut Vera F. Birkenbihl sollten Sie in diesem Fall jedoch besser 60 Sekunden lächeln, anstatt nur 10 Sekunden. Ob Sie sich Freude einbilden oder real Freude erleben ist demnach unwichtig. Beides wird Sie positiv beeinflussen (auch das Immunsystem – nicht umsonst sagt man „wer mehr lächelt, lebt länger“). Eine Minute lachen soll allgemein so positiv auf die Gesundheit wirken wie 10 Minuten joggen oder 45 Minuten Meditation.

„Man kann entweder alles schlecht sehen oder 60 Sekunden lachen“

Vera F. Birkenbihl

Mit der richtigen Strategie

Gibt es Menschen mit einem schlechten Gedächtnis? Nein, das Gehirn von Menschen funktioniert immer gleich. Der Unterschied ist die Lernmethode, die wir nutzen.

Brain Friendly 10 Sekunden lächeln 2 Kinder lachen

So macht Lernen Spaß:

Lernen ist ein einfacher, natürlicher Vorgang, der uns als menschliche Spezies zu dem gemacht hat, was wir sind. Leider haben einige dieser Spezies das Lernen so weit verkompliziert, dass es uns zur mühsamen Last wurde. Dabei haben wir schon einmal mit Spaß und ganz nebenbei gelernt. Als Kind lernten wir im Vorbeigehen.

Die Birkenbihl-Methode zum Sprachenlernen greift auf die natürlichen Vorgänge im Gehirn zurück. Dieses leitet Regelhaftigkeit automatisch ab und liebt es zu vergleichen. Um die Automatismen zu nutzen, basiert die Birkenbihl-Methode hauptsächlich auf einer De-Kodierung. Das ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung in die Muttersprache. Ein fremdsprachiger Text wird mit großem Zeilenabstand aufgeschrieben, sodass eine zweite Zeile für die De-Kodierung Platz hat. Unter jedes fremdsprachige Wort schreibt man nun die Übersetzung in die Muttersprache. Dabei übersetzt man Wort für Wort, aber so weit es geht im Zusammenhang des Satzes (Verben werden also angepasst/konjugiert etc.):

Dadurch lernen Sie intuitiv die Wortbedeutungen und die Verwendung im Satz (Grammatik, Form, Kultur der Sprache).

Brain-Friendly.de hat, basierend auf der Birkenbihl-Methode, eine Lern-Unterhaltung für besonderen Spaß aufbereitet. Die De-Kodierung wird in einer Comedy Sitcom verwendet. Folgen Sie dem Film und lesen Sie die De-Kodierung in der unteren Zeile mit – schnell und mit viel Spaß werden Sie die Fremdsprache verstehen und selbst perfekt Sprechen lernen. Probieren Sie’s aus! Viel spaß!

Fazit

Was und wie stark wir fühlen, kann zum Teil gravierenden Einfluss auf die Lernleistung nehmen. Die gute Nachricht dabei: Der Lernende kann lernhinderliche Emotionen selbst regulieren. So kann es durchaus helfen, sich vor dem Lernen bereits in eine positive Stimmung zu bringen. Zudem lassen sich lernförderliche Emotionen beispielsweise durch die Auswahl passender Lerninhalte und Lernmethoden gezielt herstellen. 


[1] Craig, S., Graesser, A., Sullins, J. & Gholson, B. (2004). Affect and learning: An exploratory look into the role of affect in learning with AutoTutor. Learning, Media and Technology, 29, 241–250.

Katharina

Über die Autorin / den Autor

Content Managerin und Bloggerin Katharina Rucker beschäftigt sich seit 2011 intensiv mit der Birkenbihl-Methode sowie den Kreativtechniken und Denktools von Vera F. Birkenbihl.

Seit 2014 arbeitet sie als selbstständige Online & Performance Marketerin: www.rucker-marketing.at

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