29/07/2014

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Gedächtnis & Lernen im Alter. JA das geht!

Von Katharina Leitner

29/07/2014


„Ältere Menschen können jüngere sogar überflügeln“, so Christian Stamov Roßnagel, Lernforscher des universitären Zentrums für Lebenslanges Lernen in Bremen.

Wie lange kann man lernen?

Das ganze Leben lang! Es ist ein Irrtum, dass wir im Alter nicht mehr lernen können. Die Lernfähigkeit selbst verschwindet nämlich nicht allmählich, bestenfalls lässt die Lerngeschwindigkeit nach. Sogar bei 70-Jährigen sind die Unterschiede im Vergleich zu Jüngeren oft sehr gering, oder Ältere schneiden gar besser ab.

Timothy Salthouse, Professor der Psychologie an der Universität Virginia hat 2.000 Männer und Frauen dazu untersucht. Im Alter zwischen 22 und 27 Jahren sind wir Menschen zu geistigen Höchstleistungen fähig, danach setzt eine Art geistige „Abnahme“ ein – vor allem unsere visuelle Auffassungsgabe und die Schnelligkeit des Denkens verringern sich. Das geringe Nachlassen der Gehirnleistung ist im Alltag jedoch nicht bemerkbar, da es durch Erfahrung ausgeglichen wird.

Pro Tag verliert der Mensch zwischen 1.000 und 10.000 Gehirnzellen. Wenn wir annehmen, dass ein Mensch ursprünglich 15 Milliarden Gehirnzellen hat und davon täglich 10.000 Zellen verliert, müsste er rund 410 Jahre alt werden, um nur 10% der Gehirnmasse zu verlieren.
Damit verdeutlicht sich, dass die Kapazität des Gehirns unschuldig ist, wenn die Gedächtnisleistung im Alter abnimmt.

 Sprachenlernen im Alter

Training hält fit!

Die Ursache für einen geistigen „Abbau“ liegt meist im mangelnden Training. Wenn Sie durch die Umwelt und das Arbeitsleben nicht mehr gefordert werden, müssen Sie nicht mehr lernen und die intellektuellen Anforderungen sinken. Wenn das eintritt, muss man sich selbst an der Nase nehmen und sein Gehirn trainieren! Nur durch geistige Aktivität wird sichergestellt, dass neue Verbindungen zwischen Gehirnzellen gebildet und bestehende gestärkt werden. Durch Training kann die Denk- und Gedächtnisleistung nicht nur behalten, sondern selbst im Alter noch gesteigert werden!

Oft übertrumpfen ältere Menschen jüngere sogar, weil sie neue Informationen leichter in ihr größeres Vorwissen (=bestehende Nervenzellen und Verbindungen) einordnen können. Auch die verbalen Fähigkeiten steigen konstant an und bleiben bis ins hohe Alter stabil: Die Sprachgewandtheit Älterer ist eindeutig höher.

Grundsätzlich gilt: Je komplexer und komplizierter die Herausforderungen sind, desto kleiner sind die Unterschiede zwischen Älteren und Jüngeren. Die ProbandInnen der Studie von Timothy Salthouse schnitten mit steigendem Alter in den Bereichen Vokabular und Allgemeinwissen übrigens durchwegs besser ab.

Kommt es vor allem beim Sprachenlernen nicht auf die Schnelligkeit an?

Es kommt vor allem darauf an, dass man die Sprache nachher gut sprechen kann. Beim Lernen von neuen Sprachen sind Jüngere zwar meist schneller als Ältere, aber nicht besser. Wenn ein älterer Mensch eine neue Sprache lernt, kann er am Ende das gleiche Ergebnis erreichen, wie ein jüngerer.

Es geht häufig nicht darum, zu motivieren, sondern nicht zu demotivieren! Es gibt kein „Lernen für Ältere“, sondern nur gutes Lernen und weniger gutes Lernen. 

TIPP: Mit den nachstehenden Tätigkeiten fördern Sie das Wachstum neuer Gehirnzellen:

  • Lernen einer neuen Sprache
  • Erlernen eines Musikinstruments
  • Hobbys, die Kreativität und Kombinationsvermögen steigern
  • Intensiver Austausch mit anderen Menschen

Sprachenlernen mit Filmen

Kennen Sie die neuen MOVIE© Sprachkurse von Brain-Friendly schon? Damit sehen Sie einen Film bzw. eine eigens für das Sprachenlernen entworfene Serie an und lernen ganz nebenbei eine neue Sprache. Ohne Vokabeln zu pauken!

Photo by FORMAT arw on Unsplash

Katharina Leitner

Über die Autorin / den Autor

Content Managerin und Bloggerin Katharina Leitner beschäftigt sich seit 2011 intensiv mit der Birkenbihl-Methode sowie den Kreativtechniken und Denktools von Vera F. Birkenbihl.

Seit 2014 arbeitet sie als selbstständige Online & Performance Marketerin: www.rucker-marketing.at

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